Eurovent


Zertifizierungsprogramm

Das Programm nach EUROVENT/CECOMAF dient zur Zertifizierung von Wärmetauschern, für Verflüssiger- und Luftkühlerserien. Es werden Leistungsmessungen an unabhängigen Prüfstellen durchgeführt. Grundlage der Leistungsbestimmung sind europäische Normen wie die ENV 328 „Wärmetauscher-Prüfverfahren zur Bestimmung der Leistungskriterien für Ventilatorluftkühler“. Die Leistungen werden, abhängig vom Einsatzbereich, bei zwei Normbedingungen gemessen.
Unterstützt werden die Messungen durch ein vom Antragsteller zur Verfügung gestelltes Berechnungsprogramm, mit dem die gemessenen und nicht gemessenen Luftkühler nachgerechnet werden.

Bei der Zertifizierung werden innerhalb einer Serie folgende Werte überprüft:

  • Wärmetauscherleistung [Watt]
  • Luftmenge [m3/h]
  • Leistungsaufnahme der Luftkühlerventilatoren [Watt]

Zertifizierte Wärmetauscher unterliegen, wie bei der DIN-Zertifizierung, Wiederholungsprüfungen. Im Zertifizierungsprogramm sind außerdem die Faktoren für die Umrechnung der gemessenen Leistungen bei „trockenen“ Bedingungen auf die praxisgerechte „feuchte“ Leistung der Luftkühler. Diese Faktoren sind bei den Leistungsangaben bereits eingerechnet.

Temperaturdifferenz DT1

Die Kühlleistungsangaben müssen sich auf die Lufteintrittstemperatur beziehen. In den Europanormen basieren die Versuchsbedingungen auf der dem Druck des Kältemittels am Ausgang des Luftkühlers entsprechenden Temperatur. Es wurden daher festgelegt, daß die in den technischen Unterlagen angegebenen Nennleistungen sich auf die Differenztemperatur DT1 beziehen. Bisher wurde zur Festlegung der Nennleistungen die Differenztemperatur DTm verwendet (DTm = Temperaturdifferenz zwischen dem Lufttemperaturmittelwert im Kühler und der dem Druck des Kältemittels am Ausgang des Luftkühlers entsprechenden Temperatur). Das Heranziehen der Differenztemperatur DT1 als Bezugstemperatur gestattet eine leichtere Prüfung der reellen Leistungen und schafft eine direkte Beziehung zwischen den im Versuchslabor gemessenen Leistungen und den in den Herstellerunterlagen angegebenen Leistungen im praktischen Einsatz. Alle Hersteller, die am Zertifizierungsprogramm teilnehmen, verwenden die Bezugstemperatur DT1. Dies bewirkt die Voraussetzung für einheitliche und vergleichbare Leistungsangaben.

Leistungen, die sich auf ein DT1 von z.B. 8K beziehen, können nicht mit Leistungen verglichen werden, denen ein DTm von 8K zugrunde liegt.

Beispiel:

Ein Luftkühler kühlt Luft von +4°C auf 0°C ab, bei einer Verdampfungstemperatur von -6°C.
Dadurch ergibt sich : DT1 = 10K oder DTm = 8K.


Diagramm
Quelle: Fischer KälteKlima
Katalog 21/1999

Die Leistung dieses Luftkühlers bei TDm=8K entspricht ungefähr der gleichen Leistung bei der Auswahl des Luftkühlers bei DT1=10K.

Schlußfolgerung

Die neuen Leistungsangaben mit dem Bezugswert DT1 sind nicht direkt vergleichbar mit den bisherigen Leistungsangaben nach DTm. Um in der Übergangszeit einen ungefähren Vergleich der beiden Leistungsangaben zu ermöglichen, gilt folgender Anhaltswert für deren Umrechnung:

Q0(DT1=10K) = Q0(TDm=8K)

Da nur Leistungsangaben denen einheitliche Meßbedingungen zugrundeliegen miteinander vergleichbar sind, wird empfohlen mit den EUROVENT-Daten zu arbeiten.

Wichtig:
Die angegebenen Luftkühler-Leistungen sind immer Bruttoleistungen, d.h. die Wärmeleistung der Ventilatoren muß abgezogen werden bzw. bei der Kühllastberechnung berücksichtigt werden.

Quelle: Fischer KälteKlima / om